Den perfekten Flug nach El Calafarte (Patagonien, Argentinien) zu finden war etwas schwieriger als gedacht. Kurz vor dem Abflugdatum zu buchen war sehr teuer, zu lange warten ging auch nicht da dann Ostern kommt und mit dem Feiertag die Ferienzeit, also auch die teueren Flüge. Also hat Cecilia meine Freundin aus Rosario (Argentinien) einen Flug gefunden der bezahlbar war und das Datum ebenfalls in Ordnung. Da ich keine 1,5 Wochen in Buenos Aires auf meinem Flug warten wollte, entschied ich mich dazu die Zeit besser nutzen und nahm von dort die Fähre nach Montevideo, die Hauptstadt Uruguays. Das war mal wieder nicht so geplant aber meistens dann passieren die besten Dinge / fällt man die besten Entscheidungen.
In Montevideo selbst blieb ich zwei Nächte, also einen vollen Tag um die Stadt zu erkunden. Danach schnappte ich mir einen Bus am Busterminal weiter Richtung Westen an der Küste entlang nach Cabo Polonio, einem kleinen verschlafenen Hippie-Dörfchen aber der schönste Ort an dem ich auf dieser Reise bisher war. Ich denke die Bilder sprechen für sich selbst. 🙂
4 Nächte bleibe ich hier. Mit Louis, dem Besitzer des Hostels habe ich einen Deal ausgehandelt. Er hatte mich gefragt warum ich nur eine Nacht gebucht habe wenn ich nun doch 4 bleiben möchte. Die Antwort war ehrlich. Da die Bilder seines Hostels nichtssagend sind und ich mir darunter nichts vorstellen konnte. Der Deal besteht daraus das ich für meine Übernachtungen jeden Tag einen Dollar Erlass bekomme plus die letzte Nacht for free wenn ich ihm bessere Fotos liefere. Si, claro! – Hand drauf.
Das Hostel war sehr hmm – ich nenne es mal “rustikal”. Den Strom bezieht das Hostel durch Wind- und Sonnenenergie und mit etwas Glück gab es sogar öfter als gedacht eine relativ stabile Internetverbindung. Warmes Wasser zum Duschen gab es erstaunlicherweise auch. Alles im allem hat mich das kleine krumme, schiefe aber auch sehr schöne und liebevoll eingerichtete Hostel sehr an die Campingurlaube mit meiner Familie erinnert.
Cabo Polonio war der Hammer, ein wirklich schönes idyllisches Fleckchen das ich nur für einen Besuch empfehlen kann. Ein Platz für Pärchen, Singels, Backpacker und Familienurlauber… Für jeden etwas dabei. Das krasseste aber war der Sternenhimmel der sich kurz nach dem Bilderbuchsonnenuntergang zeigte. Die Milchstrasse hab ich noch nie so klar gesehen wie in diesen Nächten. Was sich zudem leider nicht in Bilder festhalten lies war der Leuchtturm der Nachts durch seine stetigen Lichtkegel-routationen die (mehr oder minder) Halbinsel erhellte. Was Nachts sonst noch besonders war: die Fluoreszierenden Wellen (sog. Meeresleuchten) –
Wikipedia erklärt das, hier kurz wiedergegeben mit folgenden Worten
… Das klassische Meeresleuchten wird durch Ansammlungen von Mikroorganismen erzeugt und gehört damit zum Phänomen der Biolumineszenz. …Beim Meeresleuchten scheint das Meerwasser blau bis grün zu lumineszieren. Tatsächlich leuchtet aber nicht das Meerwasser selbst, sondern die im Seewasser befindlichen Kleinstlebewesen senden nach Berührungsreiz mehr oder weniger lange andauernde Lichtsignale aus …
– die sobald sie brachen in neongrün aufleuchteten. Aber auch Tagsüber war es in Cabo Polonio ein Traum. Ich hatte nich geplant nach Uruguay zu fahren aber es hat meine Erwartungen bei weitem Übertroffen und sich auf alle Fälle gelohnt.
Was es sonst noch so zu entdecken gab spar ich mir mal hier zu schreiben und lasse die Bilder sprechen 🙂
Ich sitze jetzt wieder auf der Fähre auf dem Weg zurück nach Buenos Aires. Von dort aus fliege ich übermorgen nach El Calafarte (Patagonien), in Argentinien um mir Den Fitz Roy und den Perito Moreno Gletscher anzuschauen.